Konzept „awoale“
I. Soziale Strukturen
- Wir sind ein gemeinnütziger Verein von alten, mittelalten und jungen Menschen, die gemeinsam unter einem Dach leben wollen. Dabei ist uns wichtig, dass wir achtsam und solidarisch miteinander umgehen.
- Wir wollen selbstbestimmt unser Zusammenleben organisieren.
- Uns verbindet der Wunsch, in einer verbindlichen und verlässlichen Nachbarschaft zu leben.
- Deshalb sind uns auch kulturelle und soziale Aktivitäten mit der weiteren Nachbarschaft und dem Stadtteil wichtig.
- Wir beachten die Balance von Nähe und Distanz sowie von Individualität und Gemeinschaftlichkeit.
- Konflikte klären wir konstruktiv mit Wertschätzung und gegenseitigem Respekt, ggf. mit Hilfestellung.
- Entscheidungen, die die Gemeinschaft betreffen, wollen wir möglichst im Konsens treffen.
- Unterschiedlichkeit, unterschiedliche Weltanschauungen, Lebensweisen und Erfahrungen sehen wir als Stärke für ein lebendiges Miteinander.
- Wir tragen dazu bei, dass sich der Wohnprojektgedanke als Zukunftsmodell in Flensburg weiterentwickelt.
- Im Alter und bei eventuellen Krisen wollen wir so lange wie möglich selbstbestimmt und aufgehoben im Projekt wohnen. Bei Pflegebedürftigkeit müssen eventuell ambulante Dienste in Anspruch genommen werden.
- Unser Projekt ist dynamisch. Es entwickelt und verändert sich mit den Menschen und ihren Bedürfnissen.
Wir haben uns z.Zt. für ein Wohnprojekt ohne persönliches Eigentum – also für Miete - entschieden. Ziel ist es, auch einkommensschwächeren Personen das Wohnen in unserem Projekt zu ermöglichen (z.B. durch öffentliche Förderung). Denkbar sind auch andere Modelle, die unserem Wunsch nach gemeinsamem Wohnen entsprechen.
Der spätere Vermieter beteiligt die Mieter an der baulichen Planung. Ein Kooperationsvertrag zwischen beiden Parteien legt den Grad der Selbstverwaltung und die Regelung der Nachbelegung fest.
II. Bauliche Wünsche und Vorstellungen
All das kann nur wirklich gelebt werden, wenn sowohl die baulichen Bedingungen als auch die Infrastruktur des näheren Umfelds dies ermöglichen. Dazu gehören für uns:
- Wohngruppen-Wohnungen zusammenhängend in einem Gebäudekomplex bzw. Clusterwohnungen mit gemeinsam zu nutzenden Flächen
- Mindestens 15 Wohnungen unterschiedlicher Größe (2-5 Zimmer) für Singles, Paare und Familien (generationsübergreifend)
- Wohnungen und Außenbereiche barrierearm und/oder barrierefrei
- Gemeinschaftsräume mit Küche und evtl. extra Gästewohnung
- Gemeinsame Wasch- und Trockenmöglichkeiten, Werk- und Abstellräume, etc.
- Fahrradschuppen mit Anschluss für E-Bikes
- Möglichkeiten für CarSharing, Elektroauto- sowie einige private Autostellplätze (möglichst in Tiefgaragen)
- Gestaltbare und nutzbare Außenflächen, Spielplatz, Balkone, gemeinschaftliche Dachterrasse
- Fußläufig erreichbare Einkaufsmöglichkeiten
- Öffentlicher Nahverkehr (24stündig)
- Kindergarten und Schulen in nächster Nähe
- Architektonisch sichtbare Öffnung in das Quartier: Evtl. Hofform, zugänglich nicht nur für Bewohner oder Erdgeschoss öffentlich zugängig (Geschäft, Café, Bücherei, …)
Wir wünschen uns Bauherren und Architekten zu finden, die nützliche, schöne und dauerhafte Gebäude schaffen, die unsere Umwelt qualitätvoll prägen und für ein positives Lebensgefühl im Quartier sorgen.